Omega-3 senkt das Risiko für plötzlichen Herztod um bis zu 90%

In einer Studie aus dem Jahr 2002 zeigte sich, dass eine gute Versorgung mit Omega-3 das Risiko des plötzlichen Herztodes um bis zu 90% (!) senken kann.

Der Aufbau der Studie

Der Beginn der Studie war bereits im Jahre 1982. Damals hat man über 22.000 männliche Ärzte im Alter zwischen 40 und 84 Jahren ausgewählt. Sie alle hatten zu Beginn der Studie keinerlei Herzerkrankung und auch keine Schlaganfälle, Krebs oder andere ernsthafte Erkrankungen.

Hauptsächlich wollte man bei der Studie die Effektivität hinsichtlich der Krankheitsprävention von Aspirin und Beta Carotin untersuchen, weshalb man die Versuchsteilnehmer in vier Gruppen eingeteilt hat: Entweder man bekam Aspirin, Beta Carotin, beide Wirkstoffe oder keinen davon (sondern ein Placebo).

Allerdings wurde zu Beginn der Studie auch der Gesundheitsstatus abgefragt sowie das Vorliegen von Risikofaktoren (wie z.B. Rauchen und Bluthochdruck).

Interessant im Zusammenhang mit dem Omega-3-Status war allerdings, dass man beim Großteil der Todesfälle durch plötzlichen Herztod auch genaue Blutwerte zur Hand hatte, welche unter anderem den Omega-3-Index umfassten. Diese Werte verglich man mit denselben Blutwerten von Probanden, die zum Ende der Studie nach 17 Jahren noch lebten.

Das Ergebnis der Studie

Insgesamt kam es in den 17 Jahren zu 201 Todesfällen aufgrund eines plötzlich auftretenden Herztodes. Bei 94 davon wurde zuvor keinerlei koronare Herzkrankheit festgestellt.

Bei diesen 94 Versuchsteilnehmern stellte sich heraus, dass sie überdurchschnittlich oft an Bluthochdruck litten, sowie bereits genetisch vorbelastet waren. Interessant ist hier auch, dass bei Verzicht auf Alkohol das Risiko für den plötzlichen Herztod genauso erhöht war wie bei hohem Alkoholkonsum. Einzig die Personengruppe mit mäßigem Alkoholkonsum war wenier häufig von plötzlichem Herztod betroffen. In Maßen genossen dürfte Alkohol (bzw. die im Wein enthaltenen Polyphenole?) also ein gewisser Schutzfaktor sein.

Den größten Effekt auf den plötzlichen Herztod zeigte aber der Omega-3-Index. Denn: Wenn man alle Daten bereinigt hat (also alle Risikofaktoren und die Blutwerte zu allen anderen Fettsäuren etc.), dann reduzierte sich das Risiko bei einem hohen Omega-3-Index im Vergleich zu einem niedrigen Index um sage und schreibe 90%.

Genauer gesagt hat man was die Omega-3-Versorgung betrifft, die Personen in vier Quartile eingeteilt: Im Quartil mit der niedrigsten Versorgung hatten die Teilnehmer einen Omega-3-Index von im Schnitt 3,58 %. Im Quartil mit der höchsten Versorgung hatten die Teilnehmer im Schnitt einen Omega-3-Index von 6,87 %. Und wenn man diese beiden Quartile miteinander verglichen hat, dann errechnete sich daraus eine Risikoverringerung um 90 %.

Und dabei stellt laut neuerer Forschung ein Omega-3-Index von 6,87% noch nicht einmal das Optimum dar! Laut Experten wie Dr. Schacky (der Erfinder des HS-Omega-3 Index) liegt eine optimale Versorgung nämlich zwischen 8 und 11 %. Bereits unter 8 % liegt ein Mangel vor und bei unter 4 % ist dieser Mangel als extrem anzusehen. Es wäre also interessant zu wissen, inwieweit das mittlere Risiko für plötzlichen Herztod bei einem Index über 8 % sinken würde.

Details zur Studie

Original: Blood Levels of Long-Chain n-3 Fatty Acids and the Risk of Sudden Death

Autoren: Christine M. Albert, M.D., M.P.H., Hannia Campos, Ph.D., Meir J. Stampfer, M.D., Dr.P.H., Paul M. Ridker, M.D., M.P.H., JoAnn E. Manson, M.D., Dr.P.H., Walter C. Willett, M.D., Dr.P.H., und Jing Ma, M.D., Ph.D.

April 2002; https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa012918