Sonnenanbeterinnen leben länger!

Viele Hautärzte raten uns von Sonnenbädern ab. Dies führe vermehrt zu Hautkrebs und sei das Risiko einfach nicht wert. Eine Studie aus Südschweden hat dies aber widerlegt.

Es mag zwar stimmen, dass das Hautkrebsrisiko ansteigt, wenn wir es mit dem Sonnenbaden übertreiben. Doch insgesamt zeigte sich in der Studie, dass vor allem eines ansteigt, nämlich die Lebenserwartung.

Der Aufbau der Studie

An dieser Studie nahmen 29.518 schwedische Frauen im Alter zwischen 25 und 64 Jahren teil. Zu Beginn der Studie wurden sie zu ihren Gewohnheiten bezüglich Sonnenbäder befragt:

  • Benutzung von Solarien
  • Sonnenbäder während des Winterurlaubs
  • Sonnenbäder während des Sommers im Inland
  • Sonnenbäder während des Sommers im Ausland

Danach teilte man sie grob in drei Gruppen ein:

  1. Frauen, die sich nie oder selten der Sonne aussetzten (Gruppe 1)
  2. Frauen, die sich moderat der Sonne aussetzten (Gruppe 2)
  3. und schließlich Frauen, die sich sehr stark und regelmäßig der Sonne aussetzten (Gruppe 3)

Nach 20 Jahren hat man sich schließlich die Sterberate angeschaut und diese zwischen den drei Gruppen verglichen.

Das Ergebnis der Studie

Nach 20 Jahren wurden insgesamt 2.545 Todesfälle von den ursprünglich 29.518 Frauen gezählt.

Dabei zeigte sich, dass die Todesfälle unter jenen Frauen signifikant niedriger waren, welche sich zumindest moderat der Sonne aussetzten (= Gruppe 2). Sehr interessant war hier allerdings die Tatsache, dass die Todesfälle unter jenen Frauen sogar noch seltener vorkamen, welche sich regelmäßig und stark der Sonne aussetzten (= Gruppe 3).

Insgesamt war die Sterberate bei den stark der Sonne ausgesetzten Frauen (= Gruppe 3) um die Hälfte halbiert gegenüber jenen Frauen, die die Sonne sehr stark mieden (= Gruppe 1).

Auch wenn es naheliegt, dass diese Resultate aufgrund eines erhöhten Vitamin D Spiegels zustande kamen, so ergibt sich natürlich aus der vorliegenden Studie kein Beweis dafür. Interessant wäre es daher gewesen, wenn eine Gruppe von Frauen sich nicht der Sonne ausgesetzt und dafür regelmäßig ein Vitamin-D-Präparat genommen hätte.

Denn: Die Studienautoren haben auch alternative Erklärungen andiskutiert, wie zum Biespiel die sonnenbedingte Produktion von weiteren Hormonen.

Details zur Studie

Original: Avoidance of sun exposure is a risk factor for all-cause mortality: results from the Melanoma in Southern Sweden cohort

Autoren: P. G. Lindqvist, E. Epstein, M. Landin-Olsson, C. Ingvar, K. Nielsen, M. Stenbeck, H. Olsson

April 2014; DOI: https://doi.org/10.1111/joim.12251